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[278]
S. 623. Z. 6. vom Ende, lies: – um ihn vor
dem Seitenstechen, und einem abermaligen Irrthum
wegen des Monats Ramadan zu bewahren.
Vergl. im I. B. S. 173 u.f.

Zum fünften Band.

S. 8. Wenn Egypten aus Nilschlamm ent-
standen seyn sollte, so müßte man auch neu
erzeugte Pflanzengattungen daselbst er-
warten.
Mein Gott, was für ein Räsonnement! – Nichts
ist alltäglicher, als daß man an Seeküsten etc. dem Meere
Land abgewinnt. Erst ohnlängst erhielt deswegen ein
Prediger in Essex eine goldne Denkmünze von der
Londner Gesellschaft der Künste und Manufacturen.
Aber welcher Naturforscher in der Welt würde nun auf
diesem neuen Fleck Landes auch eine neue organisirte
Schöpfung erwarten!
S. 10. Unverweslichkeit der Sarcophagen aus
Sycomorholz.
Allerdings mag das nicht sowohl ein ausschließlicher
Vorzug dieser Holzart, als eine Folge der trocknen
Atmosphäre in den Aegyptischen Mumienkellern seyn.
Und doch habe ich auch an dergleichen Sarcophagen
morsche Stellen gefunden. Hingegen habe ich von dem
harzichten Virnis, womit Hr. Bruce beynah alle
Mumienkasten überzogen gesehn zu haben versichert,
wenigstens an dreyen, die ich, seit ich diese Stelle
gelesen, absichtlich deshalb untersucht, nicht eine Spur
bemerken können.
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[279]
S. 12 u.f. Die Papierpflanze. (Cyperus
papyrus
).
Daß man sich, wie unser Verfasser S. 12. meynt,
noch darum streite, was dieß eigentlich für eine Pflanze
sey, hoffe ich nicht. Bey den Naturforschern wenig-
stens war es längst entschieden.
Die genauste botanische Beschreibung dieses Schilfs
findet sich in Hrn. chr. fr. rottbölldescr. no-
var. plantar.
Lib. I. Hafn
. 1773. fol. pag. 32 sq.
Ueber das antiquarische und technologische ist des
Grafen Caylus Abhandlung im 26sten B. der Mém.
de l’acad. des inscriptions. S. 267 u.f. allgemein be-
kannt.
Von Versuchen aus einer Art Cyperus, die sich, wie
Herr Bruce S. 22 u.f. (doch zweifelhaft) sagt, am
Thrasymenischen See finde, ist mir nichts bekannt. Aber
wohl von denen, die der Cavaliere Saverio Lando-
lina, Neffe des Fürsten Biscari und Corresp. der hie-
sigen königlichen Societät, mit dem Papyrschilf, das
bey Syracus wächst, angestellt hat. Ein Brief, den
Herr Hofr. Heyne darüber von ihm erhielt, war selbst
auf dieses von ihm verfertigte Schilf-pier geschrie-
ben, und ist vom Herrn Hofr. auf die Universitäts-
bibliothek gegeben worden.
Das academische Museum besitzt die Pflanze und
ihre Theile durch die Güte des Hrn. Doct. Bartels,
der der königlichen Societät, deren Assessor er ist, einen
Aussatz über die Bereitung dieses Schilfpapiers vor-
gelegt hat, davon in den hiesigen Gelehrt. Anz. 1787.
127. Stück, Nachricht gegeben worden.
Was Herr Bruce damit meynt, wenn er nach
S. 25, nicht glaubt, daß ausser dem Manuscript auf
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[280]
Papyrus, das er besitzt, noch ein einziges vorhanden
sey, verstehe ich in der That nicht! Ich selbst habe
zwey Handschriften auf solches Schilfpapier in Händen
gehabt, und untersucht: eine in der Klosterbibliothek
zu St. Gallen, zwey homiliae Sti. Isidori; die andre
auf der öffentlichen Bibliothek in Genf, einige sermo-
nes. Sti. Augustini
, (letztere ist beschrieben in Herrn
Senebierscatalogue raisonné des Manuscripts dans
la bibliothéque de Geneve
.
1779. 8. pag. 69.)
S. 28 u.f. Der Balsambaum. (Amyris opo-
balsamum, linn
. oder Balsamea meccanen-
sis, gleditsch
.)
Alles was über den botanischen Charakter dieser
Staude bis auf Forskål und Gleditsch bekannt
worden, so wie das was ihren Gebrauch betrifft, hat
unser sel. Murray im IV. B. seines apparatus medica-
minum
, S. 32 u.f. kernicht zusammengefaßt, daher
ich aus einem so allgemein bekannten, überall zu
habenden Buche nichts abschreiben mag.
Der hohe Werth, worin dieser berühmte Balsam
ehedem stand, ist doch jetzt auch in den Morgenländern
selbst gar sehr gefallen. Hr. Doct. Lust machte mir,
da er vor einigen Jahren hier durch kam, ein Geschenk
mit einer Quantität ächten dergleichen Balsams in einer
gegoßnen bleyernen platt-viereckigten Flasche, worin
er in der Türkey zu Kauf gebracht wird, und die wohl
gegen ein Viertelpfund halten mochte, und doch daselbst
nur mit vier Zechinen bezahlt wird.
S. 47 u.f. Ensete.
Aller Bedenklichkeiten des Hrn. Bruce ohngeachtet,
scheint mir doch immer dieses merkwürdige wichtige
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[281]
Gewächs eine Gattung aus dem Musa-Geschlechts
zu seyn. Lobo hat schon das Wesentlichste vom Gebrauch
desselben angeführt, und ihm verzeiht man freylich,
wenn er von demselben sagt: nous n’en avons point
qui en approche, ni qu’on lui puisse comparer
.
S. 52 u.f. Koll-quall.
Doch wohl ohne Zweifel eine Euphorbia.
S. 55 u.f. Rack.
Scheint mir ForskålsCissus arborea am nächsten
zu kommen, s. Dess.Flor. aegyptiaco-arab. pag. 32.
S. 57. u.f. Gir-gir.
Gehört wohl ins Geschlecht Andropogon.
S. 62 u.f. Gagurdi.
Dem Total-Habitus nach wohl eine Protea.
S. 74. u.f. Kuara.
Diese Gattung des Erythrina-Geschlechts kommt
den beyden bekannten Gattungen desselben, corallo-
dendron
und picta am nächsten.
S. 77 u.f. Wooginoos. (Brucea antidy senterica).
Die S. 80. erwähnte, nach einem Exemplare aus
Kew verfertigte schöne Zeichnung findet sich in des jün-
gem Joh. Fr. Miller zu London grossen Heften von
ausgemalten Kupfern merkwürdiger ausländischer Thiere
und Gewächse, im V. H. Tab. 25.
Vergl. auch das Mémoire sur un nouveau genre
de plante nommé
Brucea par M. le Chav. de la Marck
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[282]
in den Mémoir. de l’acad. des scienc. de Paris 1784.
S. 342 u.f. –
Der bekannte Englische Reisende Herr Smeath-
man hat eine andre Gattung dieses Geschlechts aus
der Sierra Leona mitgebracht, die sich besonders
dadurch auszeichnet, daß sie ihre Blüthen an Rispen
trägt und daher den Trivialnamen – paniculata er-
halten hat.
S. 81 u.f. Cusso.
Dieses Gewächs wüßte ich nach Hrn. Bruces Be-
schreibung und Abbildung auf kein mir bekanntes Ge-
schlecht zu referiren.
Die systematische Benennung, die ihm unser Verf.
gegeben (Banksia abyssinica) wird geändert werden
müssen, da nun ein andres Geschlecht von prachtvollen
Bäumen auf Neu-Holland, den ehrwürdigen und ihm
bey dieser seiner Südländischen Heimath um so ange-
meßnern Namen Banksia erhalten hat.
S. 84 u.f. Teff.
Diese berühmte und für Habessinien so äußerst wich-
tige Grasart ist offenbar die poa abyssinica, die der
Herr Bergr. von Jacquin im II. B. der miscell.
Austriae. S. 364 beschrieben und im I. B. der Icon.
plantar. rarior. tab
. 17 abgebildet hat. Daß sie Poncet
mit der Dora (Holcus sorghum) verwechselt, habe
ich schon oben erinnert.
Der Herr Dort. Zuccagni erkannte zwar das Teff
schon ganz richtig für eine Poa, irrte sich aber in der
Gattung, da er sie mit der tenella vermengte. s. dess.
Dissertazione concernente l’Istoria di una pianta pa-
nizzabile dell’ Abissinia, conosciuta da quei popoli
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[283]
sotto il nome di Tef, Florenz 1774. 8. worin er das,
was die ältern Schriftsteller über Habessinien davon
gesagt, gut zusammengetragen hat.
Von der Bouza, dem aus dem Teffbrod bereiteten
Biere s. Herrn Rect. Lorsbach über eine mißver-
standne Stelle des arabischen Geschichtschreibers Ebn
Chalican.
Marburg, 1790. 8. S. 22 u.f.
Das vom Teff verschiedne Tocusso-Gras aber
(S. 87) getraue ich mir nach den dürftigen Angaben
unsers Verfassers nicht zu bestimmen.
S. 92 u.f. Das zweyhörnichte Rhinocer
Pl. 25.
Ich habe schon in der Vorrede zum I. B. die unbe-
greifliche Vergehung unsers Herrn Bruce berührt, da
er die seit fast vierzig Jahren allgemein bekannte Büf-
fonsche Abbildung des asiatischen Rhinoceros mit
einem Horn, fast Strich für Strich copirt, ihm nur
ein doppeltes Horn statt des einfachen auf die Nase setzt,
und es so seinen Lesern als eine nach dem Leben in
Afrika gemachte Zeichnung des zweyhörnichten Rhi-
nocers,
und oben drein als die erste, die nur über-
haupt bis jetzt von diesem Thier erschienen sey, aufhef-
ten will!
Wären nun nur diese beyderley Rhinocer bis auf die
Zahl der Hörner im übrigen Bau und Habitus ein-
ander gleich, so möchte Herr Bruce seinen Kunstkniff
für sich verantworten, er würde dadurch doch nicht so,
wie nun der Fall ist, bey unkundigen Lesern eine ganz
irrige Vorstellung veranlaßt haben. So aber, da wie
jeder Naturkenner weiß, diese beyden Gattungen des
Nashorngeschlechts in ihrer ganzen Bildung so ganz
auffallend von einander differiren, so wird dadurch die
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[284]
Procedur des Verfassers von allen Seiten um desto
verdächtiger und um desto unverantwortlicher.
Um daher diejenigen von unsern deutschen Lesern,
denen etwa dieser Unterschied noch nicht bekannt seyn
sollte, vor dem Irrthum zu bewahren, worein sie Herr
Bruce führen möchte, hat die Verlagshandlung auf
mein Anrathen für eine ächte Zeichnung des zweyhör-
nichten Rhinocers gesorgt (– Pl. 45 –) die sie in
Mannheim nach dem im dasigen Naturaliencabinet
befindlichen gut ausgestopften Exemplar, das ich vor
einigen Jahren daselbst genau besehen, verfertigen
lassen. Es ist ein Weibchen, das jetzt nach dem Aus-
trocknen etc. 3 Fuß 8 Zoll hoch, und 7 Fuß 8 Zoll
lang ist. Das vordre Horn ist 16 Zoll, das hintre
5 Zoll hoch. Es lohnte sich um so mehr der Mühe
unsern Lesern eine getreue, nach der Natur verfertigte
Abbildung dieses den alten Römern längst bekannten,
nachher ganz in Vergessenheit gerathenen, und nun
erst seit wenigen Jahren wieder recht untersuchten
Thiers mitzutheilen, da alle bisher davon bekanntge-
machten Zeichnungen z.B. im I. B. von Herrn Pen-
nant’s
history of quadrupeds, im VI. B. das Supple-
ment zum Büffon, in Herrn Sparmanns Reisebe-
schreibung u.s.w. sämmtlich doch gar zu weit von der
Natur abwichen.
Nur vom Kopf dieses berühmten Geschöpfs existirte
bisher eine vortreffliche Abbildung in des sel. Camper
Naturgeschichte des Orangutang und des Afrikanischen
Nashorns etc. (wovon jetzt zu Düsseldorf eine deutsche
Uebersetzung mit nachgelaßnen Zusätzen des Verfassers
herausgekommen) tab. V. welches Werk zugleich die
vollständigsten Nachrichten über beyde Gattungen des
Nashorngeschlechts, und den grossen zwischen denselben
vorwaltenden specifischen Unterschied, enthält.
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[Tab.]
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[285]
Eben dieser mein unvergeßlicher Freund hat auch
noch kurz vor seinem Tode eine herrliche 19 1/2 Zoll hohe
und über 11 Zoll breite Kupferplatte nach seinen mei-
sterhaften Zeichnungen von Herrn R. Vinkeles stechen
lassen, woraufer die Schedel dieser beyden Gattungen
von Rhinocern, sowohl im Profil als von vorn abge-
bildet hat.
Man sieht hier auf den ersten Blick den auffallenden
Unterschied in der ganzen Schedelform dieser beyderley
Thiere, zumal aber im Gebiß, da das Afrikanische
zweyhörnichte
Rhinoceros gar keine Schneidezähne
hat, sondern seine zahlreichen grossen Backenzähne bis
vorn an die Schnauze reichen: hingegen bey der Asia-
tischen
Gattung mit einem Horn oben vier breite und
unten eben soviel pfriemenförmige Vorderzähne befind-
lich sind, und in beyden Kiefern zwischen diesen und
den weit davon abstehenden Backenzähnen ein grosser
leerer Zwischenraum ist, fast wie bey Eichhörnchen,
Mäusen etc. – so daß von Zoologen, die etwa das Lin-
neische System der Säugthiere noch heutiges Tages be-
quem finden, diese beyden Gattungen, die ihrem ganzen
übrigen Habitus nach gewiß von aller Welt in ein und
eben dasselbe Geschlecht gesetzt werden würden, alsdann
nicht nur in zwey Geschlechter, sondern gar in zwey
verschiedne Ordnungen (– das Asiatische nämlich
zu den von Linné sogenannten Gliribus, das Afrikani-
sche hingegen unter seine bruta –) von einander gerissen
werden müßten!
So viel bey Gelegenheit der von unserm Herrn
Bruce so keck und dreist adoptirten Büffonschen
Zeichnung.
Nur noch ein paar Worte zu seinem Text darüber.
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[286]
Es ist eine Unwahrheit wenn er S. 93 sagt: Albr.
Dürer
habe seine bekannte Abbildung des Rhinocers
mit einem Horn nach dem Leben verfertigt. Das
Thier war bekanntlich in Lissabon, wohin dieser unsterb-
liche grosse Künstler nie einen Fuß gesetzt hatte, sondern
er verfertigte seinen von Seiten der Kunst immer un-
übertrefflichen Holzschnitt nach einer von daher geschick-
ten Zeichnung; und soviel auch an derselben auszusetzen
ist, so ähnelt sie doch wenigstens dem Thier, das sie vor-
stellen soll, nämlich dem Rhinoceros unicornis ganz
ohne Vergleich weit mehr, als die, so sich Hr. Bruce
hier angemaaßt hat, dem bicornis.
Hierauf führt er nun die neuen Abbildungen des
einhörnichten Rhinocers an, kennt aber gerade die
drey einzig-vortrefflichen gar nicht, die zweye vom
Wandelaar nämlich und die dritte von Johann El.
Ridinger.
Jene in Albini tabulis musculorum und
diese auf einem besondern Blatte, das ohne Widerrede
unsers grossen Thiermahlers Meisterstück ist.
S. 95. Hält er den Reem im Buch Hiob für das
zweyhörnichte Rhinocer. – Zu dieser kritischen Un-
tersuchung kann ich nur soviel sagen, daß ich für meine
Person überhaupt im Buch Hiob, soweit ich mir das-
sselbe aus unsern besten Uebersetzungen und Commenta-
toren habe bekannt machen können, bey weitem nicht
die exacten zoologischen Kenntnisse, weder gefunden
noch auch erwartet und vermißt habe, die neuerlich
daran gepriesen werden wollen; daher ich denn freylich
auch im Reem eben nicht das afrikanische Nashorn er-
kannt haben würde. Indessen hat Herr Bruce nun
unsern seligen Michaelis hierin auf seiner Seite, der
bekanntlich in seinem Briefe an Camper der Meynung
beygetreten ist, daß Reem dieses Nashorn sey, so wie
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[287]
auch letztrer die Schwierigkeiten, die der sel. Schultens
dagegen machte, aus der Natur selbst widerlegt hat.
In Chambers’s Cyclopädie wird der bekannten
Münzen von Domitian in klein Erz gedacht, auf wel-
chen das zweyhörnichte Rhinocer ganz gut vorgestellt
ist. Das befremdet unsern Herrn Bruce„weil“, wie
er S. 99 ganz dreiste versichert, „auf allen bisher
bekannt gemachten Münzen nur ein Horn zu sehen
sey.“
– Durch solche sogar abentheurliche Behauptun-
gen giebt der gute Mann um so mehr Blöse, weil er
offenbar dadurch verräth, daß ihm, so sehr er auch
den belesenen Gelehrten affectirt, doch gar oft das, was
über die Gegenstände, wovon er spricht, schon gearbeitet
worden, ganz wildfremd ist. So hier mit jenen Mün-
zen von Domitian. – Numismatische Werke habe
ich gar nicht erst lange darüber nachschlagen mögen:
habe aber drey andre vor mir liegen, worin diese Mün-
zen von Naturforschern genau abgebildet worden, und
wovon doch wenigstens zweye dem Herrn Bruce nicht
hätten sollen unbekannt bleiben. Zwey verschiedne Mün-
zen der Art stehen nämlich bey Camper im gedachten
Werke (wovon die Holländische Ausgabe schon 1782
erschienen ist): eine in Pennant’shistory of quadru-
peds
v. 1781 und schon weit früher, nämlich an. 1749,
hat Sloane eine solche Münze aus seiner eignen
Sammlung in den philosophical Transactions bekannt
gemacht.
Die Aussage der Agageers S. 101 von Rhinocern
mit drey Hörnern ist nicht unwahrscheinlich. Man
hat allerdings dergleichen. Herr Pallas z.B. beschreibt
ein solches dreyfaches Horn im XIII. Bd. der nov.
commentar. acad. Petropolit. wovon das Vordre 18
Zoll, das mittlere 12 und das hintre 8 Zoll hoch war.
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[288]
S. 115 u.f. Die Hyäne Pl. 26.
Herr Pennant hat in seinen beyden Werken über
die vierfüssigen Säugthiere, in der Synopsis und
History, ein Thier unter dem Namen spotted Hyaena
beschrieben und abgebildet, das er in London lebendig
zu sehen Gelegenheit gehabt, das er mit dem, wovon
Herr Bruce Nachricht giebt, für einerley hält, und
dem nachher unser seliger Erxleben im Systema ani-
malium
den Namen Canis cocuta beygelegt hat.
Allein man darf blos hier Bruces Beschreibung und
Abbildung mit denen bey Pennant vergleichen, um auf
den ersten Blick zu sehen, daß es zwey ganz verschiedne
Gattungen des Hundegeschlechts sind, die ungleich
mehr von einander differiren, als etwa der Tiger vom
Panterthier im Katzengeschlecht.
Jene crocuta hat ein geflecktes Fell, eine kaum
merkliche Rückenmähne, einen grossen Kopf, kleine
Ohren, kürzern, Schwanz etc.
Hier unsre Hyäne hingegen ist gestreift, hat eine so
starke Mähne, kleinen Kopf, grosse Ohren, längern
Schwanz etc.
Kurz, ich würde Herrn Bruces Thier wenigstens
weit eher für eine grosse Spielart der gemeinen Hyäne
halten, die ich selbst oft lebendig gesehen, und wovon
der ältere Ridinger die vortrefflichste Abbildung gege-
ben, als für canis crocuta.
Was das aber für Hyänen seyn sollen, die nach Herrn
Bruces Meynung (im III. B. S. 171) aus Amerika
gebracht werden, kann ich nicht errathen!
S. 126 versichert Herr Bruce aus Erfahrung „daß
eine Habessinische Hyäne in einer Nacht vor Tages
Anbruch einen jungen Esel, eine Ziege, und einen
Fuchs
so rein aufgezehrt habe, daß nichts als einige
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[289]
Eselsknochen übrig geblieben.“ – – Wenn man das
Volumen dieser Mahlzeit ein wenig zusammencalculirt,
so bleibt, man mag auch noch so viel auf die schnellere
Digestion der reissenden Thiere rechnen, diese Erzäh-
lung gewiß doch eine, ich will nur sagen der aller-
prodigiösesten,
im ganzen Werke!
S. 128 u.f. Jerboa.
Ganz genau paßt Hrn. Bruce’s Beschreibung zwar
auf keine der bekannten Gattungen des Jaculus-Ge-
schlechts, nach den mehresten datis scheint es die bekannte
Jerboa, der Springhase, Erdhase, die sogenannte
zweybeinichte Bergmaus etc. zu seyn.
Die Münzen von Cyrene, deren der Verfasser
S. 130 u.f. gedenkt, s. nebst einer guten Abbildung
des Thieres selbst, in Hayn’sthesaurus Britannicus,
Vol. II. pag. 124.
S. 135 u.f. Fennec.
Dieß ist Viverra aurita, Büffon’sanimal anonyme.
Ich habe dieses sonderbare Thier schon in der dritten
Ausgabe des Handbuchs der Naturgeschichte ins
Viverra-Geschlecht gesetzt, wohin es mir schon damals
seinem ganzen habitus nach weit eher zu gehören schien,
als ins Hunde-Geschlecht, wohin es Herr Pennant
rechnete. Jetzt sehe ich mit Vergnügen, daß auch selbst
das Gebiß desselben, die Zahl der Backzähne etc. ganz
wie bey andern Gattungen des Viverrengeschlechtes ist.
Auch zählten schon die alten Araber das Thier zu den
Wieseln, womit bekanntlich ehedem die viverrae ver-
bunden wurden.
S. 145 u.f. Ashkoko.
Ist cavia capensis, der sogenannte Klipdachs.
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[290]
S. 159 u.f. Nißerwerk. Pl. 31.
„Ich wage es“ – sagt Herr Bruce.„diesen
Vogel seiner Farbe wegen den Gold-Adler zu nen-
nen.“
Das hätte er mögen bleiben lassen, denn sein
Vogel ist, wie ich mich überzeugt halte, gar kein Adler,
sondern ein Geyer, nämlich der bekannte Lämmer-
geyer, Bartgeyer oder Goldgeyer,Vultur barbatus.
Die Abbildung, (– ohngerachtet sie übrigens eine der
schlechtesten unter allen ist, mit so ganz stümperhaft ver-
zeichneten Flügeln etc. –) Beschreibung, Grösse, selbst der
Habessinische Name Vater Langbart, stimmt damit
überein. Gold-Adler hingegen ist der längst adoptirte
gewöhnliche Name eines Thiers aus einem ganz andern
Geschlechte, nämlich des Falcochrysaëtos.
Jenen, den Lämmer- oder Gold-Geyer habe ich in
der Schweiz mehrmalen gesehen, und auch selbst Kopf
und Fänge davon mitgebracht, und ins academische Mu-
seum gegeben. An diesem Exemplar war der Scheitel
kahl, so wie bey dem, das Hr. Br. beschreibt; aber bey
beyden scheint das ein zufälliger Verlust zu seyn. Bey
den übrigen; die ich gesehen, war er so befiedert, wie in
der Abbildung, die ich davon hier beyfüge (– Pl. 46. –)
die wie ich hoffe, den Lesern um so willkommner seyn wird,
da in den bisher bekannt gemachten Zeichnungen dieses
famösen Thiers, ein Hauptcharakter, nämlich der ge-
wölbte Rücken vorn am Oberschnabel,
nicht deut-
lich genug ausgedruckt worden.
Daß viele unsrer neuern besten Naturforscher, z.B.
Büffon, Fortis, u.a. auch Bomare, Molina etc.
diesen Geyer ganz irrig mit dem Condor des westlichen
Südamerica für einerley halten, habe ich schon im Hand-
buch der Naturgeschichte erinnert.
S. 163 u.f. Nißer Tokoon.
Unter den mir bekannten Raubvögeln kommt der Falco
coronatus
hier diesem noch am nächsten und doch weicht
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[291]
die Beschreibung und Abbildung, die Edwards davon
giebt, (die einzige die ich kenne,) viel zu sehr davon ab,
giebt, daß ich beyde für einerley Gattung halten sollte.
S. 167 u.f. Rachamah.
Der berühmte Vultur percnopterus.
S. 172 u.f. Erkoom, Abba Gumba.
Ist wohl Buuros abyssinicus.
S. 175 u.f. Abou Hannes.Tantalus ibis.
S. 181 u.f. Moroc.
Was das für ein Geschöpf seyn soll mag der Himmel
wissen. – Ein Vogel mit zwey Zähen vorn und einer
hinten! (He has two toes before and one behind
pag. 180. des Orig.) und den macht Hr. Bruce zu
einem Kukuck.
Von Hrn. Sparrmann’sCuculus indicator ist er
in der ganzen Gestalt, Farbe, Zeichnung durchaus ver-
schieden.
S. 185 u.f. Sheregrig.
Ist Coracias abyssinica. – Und in so fern hat Hr. Br.
recht, wenn er diesen Vogel zur Mandelkrähe rechnet,
die allerdings in das gleiche Geschlecht gehört. Aber
sein doppelter Zusatz, daß „dieser Vogel auf lateinisch
Merops heiße“
und „daß die beyden langen Schwanz-
federn andeuten, er sey ein Bienenfresser,“
ist freylich
ein wenig arg.
S. 190 u.f. Tsaltsalya oder die Fliege. Pl. 39.
Ich kann wohl sagen, daß mich in dem ganzen Buche
nichts unwilliger gemacht hat als hier dieser Artikel.
Durch alle fünf Bände hindurch verfolgt Hr. Br. feine
Leser mit seiner sogenannten Fliege, erzählt Wunder-
dinge von ihr, die sie zu einem der merkwürdigsten Ge-
schöpfe auf Gottes Erdboden machen, und – täuscht
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[292]
nun hier am Ende die natürliche Erwartung des Lesers,
doch zu erfahren, was das nun für ein Thier ist, wovon
er so hundertmal mit einem so wichtigen Tone gespro-
chen, auf die allerkläglichste Weise. – denn, nun lernt
man nichts weiter, als was man ohnehin vermuthen
konnte, daß das eine Bremsen-Gattung, ein Oestrus
seyn mag. Statt einer characteristischen Abbildung, die
hier, besser als alle Beschreibung, mit einemmal alles
klar gemacht hätte, giebt uns der grosse Zeichner, der
seine Figuren the best drawings in natural history
nennt, ever yet published; und der Büffons u.a. Ab-
bildungen von Thieren mit der tiefsten Verachtung her-
abwürdigt, ein Ding, von dem man nur blos so viel
sagen kann, daß es, nach aller Analogie zu schließen,
kein Wesen in der weiten Schöpfung giebt, das solch
einem Monstrum gleichen kann! mit solch einem Kopf,
solchen Füßen etc. etc. etc. – und das nennt er S. 193.
eine sehr genaue Zeichnung.
Nun und der Text zu dieser sehr genauen Zeichnung!
der enthält doch in der That Stellen, wo der Leser seinen
Augen kaum trauen kann. Wie z.B. S. 192 u.f. der
ganze Absatz von den Pharaonischen Plagen, und der
Prophezeyung des Jesaias. Kaum kann man sich doch da
der Täuschung erwehren, daß man nicht entweder einen
Habessinischen Abbuna, oder den Landsmann des Hr. Br.
Joh. Duns
scholastischen Andenkens, zu hören glaubt!
S. 220. Die gehörnte Schlange.Coluber cerastes.
S. 213. Der Binny.
Der Cyprinus bynni bey Forskål in der Descriptio
animalium, quae in itin. orient. observavit. p
. 71. ist
sehr von diesem verschieden.
S. 217 u.f. Caretta.Testudo imbricata.
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Abbildung



Kupferstich von Seite 57